Rückblick auf 2022

Swami Achalanada Giri (Prajna Mission Jagatpur Cuttack, Odisha, Indien)

Kriya Yoga ist den Schriften zu Folge die älteste spirituelle Technik der Menschheit, die auch heute die konkreten Probleme der Menschheit im täglichen Leben lösen kann. Kriya Yoga hilft dabei, gute Gewohnheiten zu entwickeln, damit wir nicht Opfer unserer schlechten Gewohnheiten bleiben müssen. Diese wirken wie kleine Programme, die unter bestimmten Bedingungen in unserem Geist zu laufen beginnen und uns z.B. in ein Suchtverhalten zwingen, immer wieder Alkohol zu trinken. Durch gezielte Übungen können wir mit Hilfe von Kriya Yoga verstärkt Prana nutzen und unser Bewusstsein entwickeln, um die schlechten Gewohnheiten zu überwinden und kreativ in der Fülle der guten Gewohnheiten zu leben.  Wir sollten auf diesem Weg bestrebt sein, wie im Satya Yuga zu leben, das als vollkommenstes der vier Zeitalter im Zyklus der Kreation für ein so hohes Niveau des Bewusstseins steht, dass selbst die Dämonen/Asuras einst hingebungsvoll zu Gott beteten. Die Hingabe zu Gott ist die zentrale Qualität von Kriya-Yoga-Praktizierenden. Mit der Zeit wurde Kriya Yoga vergessen und die schlechten Gewohnheiten wurden stärker und stärker. So ging die Bedeutung der in den alten Schriften aufgeführten hoch entwickelten Wissenschaft des Kriya Yoga verloren und die Beiträge der Spiritualität für die geistigen Schöpfungen in Wissenschaft und Architektur wurden nicht mehr gesehen. Heute ist die Wissenschaft und die aus ihr hervorgehende Technik fehlgeleitet, welche die Umwelt vergiftet, Krankheiten entstehen lässt und nur eigeninteressiert für noch mehr Geldverdienen benutzt wird. Ein vergiftetes Bewusstsein vergiftet so das ganze Universum, und die heutigen Probleme der Menschheit haben ihre Wurzeln in diesem Bewusstsein. Die Hingabe an Gott und ein klares Bewusstsein wird die Welt in vielfacher Weise wieder zu einem helleren Ort machen. Wir müssen den Verstand reinigen und die Bewusstseinsgifte unserer schlechten Gewohnheiten reinigen, die zu unmoralischen Denken und Handeln führen.

Yogananda ist ein Geschenk Gottes an die gesamte Menschheit. Er sah, dass die östliche Spiritualität in Verbindung mit der westlichen Technologie und Wissenschaft die Welt zu einem besseren Ort machen wird. Kriya Yoga hat daher auch im Westen ein großes Potenzial, unser Leben zu verändern, den Verstand zu fokussieren und ein erfolgreiches Leben zu führen. Heute sind die Dämonen in uns und nachdem wir die Außenwelt bekämpft haben, müssen wir uns nach innen wenden, um unser Bewusstsein zu reinigen.

Yogi Vidyananda (Therapie-, Schulungs- und Meditationszentrum Kirchhatten)

Aus einer Polizistenfamilie stammend, war der berufliche Weg vorgezeichnet, der 1990 nach einem harten Auswahlverfahren in der GSG 9 gipfelte und den Dienst an der Waffe zum prägenden Teil des Lebens von Vidyananda machte, der in seiner Dienstzeit lebensbedrohliche Situationen überstehen und auch einige getötete Kollegen verabschieden musste. Zwei große Wunder habe seinen Weg zum Kriya Yoga gebracht. Der Besuch eines äußerlich unscheinbaren Großmeisters des 8. DAN auf den Philippinen, der ihn in Folge einer hoch entwickelten Kampfkunst durch die Schwächung seines Astralköpers mehrfach besiegte, führte zur tiefen inneren Wandlung. Dieser Meister weihte ihn in die erste Kriya Technik ein und gab ihm die Weisung, die Autobiografie eines Yogis zu lesen.

Das zweite Wunder war die Heilung seines zerschmetterten Körpers nach einem schweren dienstlichen Motorradunfall 1995 durch seinen nach Deutschland gekommenen Meister, was die behandelnden Ärzte nicht für möglich gehalten haben. Der weitere Weg war durch den tiefen Wunsch geprägt, den Kreislauf des Ausgieren von Ärger über Gewalt zu beenden und führte zur freiwilligen Abgabe der Waffe und dem Ausschieden aus dem Dienst. Heute lebt Vidynanada in einem Ashram und sieht die Liebe auf dem Pfad der Gewaltlosigkeit als seine stärkste „Waffe“ an, die er in seiner Praxis so oft wie möglich mit anderen Menschen teilen will. Seit 2 Jahren bietet er auch ein mentales Training für aktuelle Mitglieder der GSG 9 an, die unter starken psychischen Stress stehen. Als von seinem Meister autorisierter Lehrer für Chakrenmeditation stellt er dieses zentrale Element seiner Angebote allen heute Interessierten in der Mittagspause vor. 

Prof. Dr. med. Athanasia Warnecke (Medizinische Hochschule Hannover)

Das heilsame Potenzial des Kriya Yoga muss in der wissenschaftlichen Sicht der Medizin zu einem nachweisbaren Ergebnis für die Patienten/innen führen, welches auch in der Sprache der Wissenschaft ausgedrückt werden kann. Die vorgestellte Studie wurde als eigenverantwortliches Projekt in der MHH durchgeführt, um zu untersuchen, ob sich die bisherigen Forschungsergebnisse eines positiven Einflusses von Achtsamkeitsmeditation auf die körperliche Stressverarbeitung auch auf Kriya Yoga übertragen lassen. Bei schweren Stresszuständen kommt es zur Ausschüttung von Stresshormonen im Gehirn, die das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem beeinflussen. Diese Schäden können sich im gesamten Körper z.B. durch Konzentrationsstörungen oder Diabetes auswirken.

Tinnitus stellt einen erheblichen chronischen Stressfaktor für die Betroffenen dar, wobei der Stress durch das Hören eines chronischen Tons ausgelöst wird und der Umgang damit große Probleme bereitet. Da sich im Kriya Yoga bewusst auf das Hören eines inneren göttlichen Tons konzentriert wird, stellt sich die mit dieser Pilotstudie erstmalig wissenschaftlich thematisierte Ausgangsfrage, ob sich die Stressverarbeitung von Kriya-Yoga-Praktizierenden von Tinnituspatienten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe signifikant unterscheidet. Die Probanden der Studie wurden mit einer künstlichen Stresssituation konfrontiert und sollten danach kognitive Aufgaben bearbeiten. Vor und 30 Minuten nach diesem Stresstest wurde eine Speichelprobe zur Bestimmung des Cortisolgehalts genommen, um zu prüfen, wie die erwartete Reaktion eines temporären Anstiegs und abschließenden Absinkens bei den beiden untersuchten Gruppen spezifisch ausfällt. Überraschend dabei war die Beobachtung, dass das Cortisollevel bei den Tinnituspatienten anfänglich sinkt, was derzeit nicht erklärt werden kann. Bei den Kriyavan lässt sich ein etwas niedrigeres Cortisollevel bei einer insgesamt normalen Reaktion nachweisen. Diese Studie wirft u.a. durch ihre Restriktion einer kleinen Fallzahl offene neue Fragen auf, die in weiteren geförderten Studien vertieft werden sollen. Insbesondere sind Untersuchungen auf molekularer Ebene geplant, um zu schauen, ob die Regulierung von Genen sich unterscheidet zwischen den Kriyvan, den Tinnituspatienten und der Kontrollgruppe (gesunde Probanden, die kein Kriya praktizieren). Sollten sich hier vielversprechende Unterschiede zeigen, besteht eine gute Grundlage, Fördermittel für weiterführende Studien zu generieren.

Prof. Dr. Claus W. Turtur (Professor für Experimentalphysik,  Ostfalia-Hochschule, Wolfenbüttel-Braunschweig

Die spirituelle Ausgangsfrage für Claus Turtur war, ob sich die Kräfte messen lassen, mit denen Gott und geistige Wesen operieren. Dies führte ihn in seiner wissenschaftlichen Arbeit zu den unsichtbaren Kräften des Quantenvakuums, die Maschinen antreiben können. Ein Magnet bezieht seine Kräfte aus der Wandlung von Energie, die er anschließend in den Raum abgibt. Aus der Ausweitung dieses Energiekreislaufes lässt sich ein durch Magneten gespeister Motor bauen, der frei nutzbare Energie für alle Menschen liefern könnte. Allerdings hat die herkömmliche Energieindustrie kein Interesse daran und blockiert die weitere Erforschung und praktische Anwendung der Freien Energie, wie dies auch in anderen Industriebereichen z.B. bei mit Wasser betriebenen Autos der Fall ist. Daher fehlen derzeit die ausreichenden Forschungsmittel, um einen leistungsstarken Prototypen zu bauen, so dass auch hier anschaulich deutlich wird, wie letztlich die wirtschaftliche Profitgier diese bereits heute mögliche gewaltige Verbesserung der Energieversorgung der Menschheit systematisch verhindert.

Die unterdrückten Vorarbeiten dazu wurden bereits in den 1930er Jahren u.a. von Nikola Tesla geleistet, der Maschinen entwickelte, die von Freier Energie angetrieben wurden. Als besonders kritisch für die Entwickler erwies sich in der Vergangenheit der Übergang eines funktionsfähigen Prototypen in die Serienproduktion, welche die Freie Energie einer wachsenden Zahl von Menschen verfügbar machen würde, da dieser Schritt mit allen Mitteln von mächtigen Interessengruppen verhindert wurde. Die Raumenergie kann auch die beschleunigte Expansion des Universums erklären, was in der Fachwelt viele offene Fragen aufwirft. Ein erhöhter öffentlicher Druck auf die vertiefende Erforschung und Nutzung der Freien Energie könnte die erforderlichen Mittel bereitstellen, um Antworten und Anwendungen zu finden, die der gesamten Menschheit dienen können. Freie Energie öffnet das Bewusstsein für Transformation und bietet ein großes bislang unausgeschöpftes Potenzial dafür. 

Katharina Wyss (Bildungs-aktivistin, Lea.Education & MeTAzeit- Dozentin)

Das traditionelle Bildungssystem berücksichtigt die Dinge, die zur Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen beitragen, nicht genügend. Die prägenden Erfahrungen mit diesen Defiziten hat Katharina Wyss bereits zu DDR-Zeiten angeregt, sich kritisch mit Bildungsfragen auseinander­zusetzen. Ihren beruflichen Weg hat sie auf ihrem eigenen Transformationsprozess nach einem Burnout als Achtsamkeitstrainerin und aktiv Mitwirkende in dem Projekt „MeTAzeit“ fortgesetzt.

Das Projekt bietet allen Schulen in Deutschland die Möglichkeit, an einem Tag in der Woche für vier Stunden experimentelle Projekt durchzuführen, die eine Verbindung zu den Themen Achtsamkeit und Nachhaltigkeit eröffnen und auch konkrete stärkende Erfahrungen erleben lassen. Dafür gibt es mittlerweile mehrere Kooperationsplattformen, die der Vernetzung der Projekte in den Schulen dienen. Die erschütternden Berichte über depressive und magersüchtige junge Menschen können so gemeinsam vor Ort in begleitete Projektformate überführt werden, die sich auf Basis von Kartensets und weiteren Medien der individuellen Heilung wie der heilsamen Transformation des Schulsystems widmen.

Dr. Franz Alt (Journalist, Fernsehmoderator und Buchautor)

Franz Alt richtet die Aufmerksamkeit des Publikums bereits mit einem eröffnenden Zaubertrick auf die Grenzen unsere Wahrnehmung, die uns leicht das Entscheidende aus dem Blick geraten lassen. Der Klimawandel ist ein solche leicht aus dem krisengeplagten Blick geratene existenzielle Bedrohung der Menschheit, für deren Bewältigung nach Expertenschätzungen nur noch etwa 15 Jahre zur Verfügung stehen. Andernfalls drohen in der Zukunft exponentiell wachsende Todeszahlen durch die klimatischen Veränderungen auf der Erde, die bereits heute weltweit z.B. durch die Folgen von Erwärmungen und Feinstaub zu geschätzt 7-8 Millionen Toten im Jahr führen. Die sechs großen regenerativen Energiequellen der Bioenergie, Geothermie, Wasserkraft, Meeresenergie, Sonnen­energie und Windenergie könnten den gesamten Energiebedarf der Menschheit decken.

Insbesondere der Solarenergie stehen hier noch viele unausgeschöpfte Möglichkeiten offen, da allein in Deutschland noch immer 90 % der Häuser über keine Solaranlage verfügen. Neben baulichen Maßnahmen für eine bessere Wärmedämmung bieten vollständig solargetriebene Wohnhäuser und Industriebauten vielversprechende aktuelle Beispiele, die auch zu architektonisch neuen Lösungen führen, wie dies z.B. beim „Heliotrop“ in Freiburg oder weltweit eingesetzten Energietürmen mit Windrädern an der Spitze und Solarzellen an der Fassade umgesetzt wurde. Solarstrom ist auch Sozialstrom, da er eine billige Energiequelle gerade für ärmere Regionen und Bevölkerungsgruppen darstellt, die sich damit den Zugang zu einem besseren Leben leisten können. Die religiöse Verantwortung der Menschheit liegt in der Verantwortung für künftige Generationen, so dass es unser religiöser Auftrag ist, dem Klimawandel gemeinsam entgegenzutreten. Dafür benötigen wir eine geschlossene Kreislaufwirtschaft als Ergebnis einer sehr konkreten und praktischen Transformation, die nicht theoretischer oder esoterischer Natur bleiben darf.